Nachhaltige Fischzucht in Tansania
In der westlichen Region Tansanias – rund um den Tanganjikasee – sind Unterernährung und Armut weit verbreitet. Über 40 % der Kinder leiden dort an Wachstumsverzögerungen aufgrund chronischer Mangelernährung. Gleichzeitig gehen die Fischbestände im Tanganjikasee stark zurück – ausgelöst durch Überfischung, Lebensraumzerstörung und die Folgen des Klimawandels. Die traditionelle Fischerei kann die wachsende Bevölkerung nicht mehr ausreichend versorgen. Schon heute fehlt es an Fisch als wichtige Eiweissquelle. Bis 2050 wird ein jährlicher Versorgungsengpass von über 500'000 Tonnen erwartet.
Die Lösung
Das zweijährige Projekt „Native Species Aquaculture“ fördert die Zucht einheimischer Fischarten – wie der Tanganyika-Tilapia – in ökologisch nachhaltigen Aquakulturen direkt in der Region. Ziel ist es, diese ökologisch verträgliche Fischzucht gegenüber schädlicheren Methoden – etwa mit invasiven Arten – wettbewerbsfähig zu machen. Durch die gezielte Stärkung der Wertschöpfungskette entstehen wirtschaftliche Anreize, in die nachhaltige Zucht einheimischer Arten zu investieren.
Was das Projekt besonders macht:
Es baut keine neuen Strukturen auf, sondern unterstützt bestehende Social Businesses vor Ort. Gemeinsam mit der Organisation SUSTAIN und deren Partnern werden Fischzuchtstationen, Schulungszentren und das lokale Vertriebsnetz dabei unterstützt, ihre nachhaltige Arbeitsweise auszubauen. Gleichzeitig fördert das Projekt einen unterstützenden Rahmen – unter anderem durch die Finanzierung eines Forschungs- und Züchtungsprogramms, durch Konsumentenaufklärung zur Verbesserung der Ernährung sowie durch die Förderung lokaler Marktzugänge.
Das Projekt schafft neue Einkommensquellen, stärkt die Ernährungssicherheit und schützt gleichzeitig das empfindliche Ökosystem des Tanganjikasees.
Bis Ende 2026 sollen:
- 600 Tonnen nachhaltig gezüchteter Fisch produziert werden,
- 200 Menschen vor Ort in Fischzucht und Verarbeitung geschult werden,
- über 80’000 Menschen mit proteinreicher Nahrung aus lokaler Produktion erreicht werden,
- und zwei Kälteketten aufgebaut sein, um den Fisch frisch in zehn Bezirke zu liefern.
Der LED unterstützt dieses Projekt finanziell – und stärkt damit gemeinsam mit SUSTAIN und lokalen Partnern die Ernährungssicherheit, die wirtschaftliche Eigenständigkeit und den Schutz der Biodiversität in der Region.
