Investitionen in Millionenhöhe für Kleinbauern in Entwicklungsländern anlocken
Luxemburg, die Schweiz und Liechtenstein setzen ihr gemeinsames SSNUP-Programm fort, das schon jetzt Investitionen des Privatsektors in Höhe von 188 Millionen Euro angezogen hat
Weltweit sind 475 Millionen Haushalte auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft angewiesen. Wenn diese Kleinbauern unterstützt werden, kann dies nicht nur die Ursachen von Armut verringern, sondern auch die lokale Wirtschaft stärken und helfen, die Umwelt zu schützen. Zudem wird die Widerstandsfähigkeit der Bauern gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels gestärkt.
Der Zugang zu den Märkten erfolgt für Kleinbauern in der Regel über Bauernverbände, Finanzinstitute und landwirtschaftliche Unternehmen wie Käufer, Sammler, Verarbeiter und Exporteure. Doch fehlen oft Investitionen in wichtige Infrastrukturen wie Bewässerungssysteme, Lagerräume und Transportwege. Ohne diese Investitionen können die Bauern die Nahrungsmittelproduktion nicht steigern und sind anfälliger für klimatische und Risiken.
Gemeinsames Engagement der drei Länder zur Unterstützung des Agrarsektors in Entwicklungsländern
Die Agenturen für Entwicklungszusammenarbeit Luxemburgs, der Schweiz und Liechtensteins haben sich im Rahmen des Smallholder SustaiNability Upscaling Programme (SSNUP) mit der luxemburgischen Nichtregierungsorganisation ADA und einer Gruppe von Impact-Investoren zusammengetan, um diese erhebliche Finanzierungslücke zu schliessen.
Seit 2020 stärkt SSNUP die Widerstandsfähigkeit von Kleinbauern in Afrika, Lateinamerika und Asien. Es kombiniert öffentliche Entwicklungshilfe mit privaten Investitionen, um die Ernährungssicherheit zu verbessern, das Einkommen der Bauern zu erhöhen und die lokale Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten zu fördern. Dies hilft, die ländliche Wirtschaft zu stärken und fördert eine breitere sozioökonomische Entwicklung.
Die finanzielle Unterstützung der drei Agenturen verringert das Risiko für private Impact-Fonds, die in landwirtschaftliche KMU, Genossenschaften und Finanzdienstleister investieren und sie dadurch finanziell, technisch und organisatorisch unterstützen.
Im Rahmen des Programms wurden zwischen 2020 und 2025 private Mittel in Höhe von 188 Millionen Euro mobilisiert, die rund 1 Million Landwirten in 34 Ländern, hauptsächlich in Afrika südlich der Sahara, zugute kommen.
„Mit dem SSNUP-Programm wurde die Überzeugung Luxemburgs bestätigt, dass nachhaltige Entwicklung die Mobilisierung des Privatsektors erfordert. Indem wir private Impact-Investitionen anziehen, haben wir dazu beigetragen, mehr als 100 Millionen Euro an Kapital in die Stärkung der Widerstandsfähigkeit und des Einkommens von Kleinbauern zu lenken. Ermutigt durch die ersten Ergebnisse haben wir uns zu einer zweiten Phase des Programms verpflichtet, um die Wirkung dort zu verstärken und zu vertiefen, wo sie am dringendsten benötigt wird", so Xavier Bettel, Minister für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten
Programm geht in die zweite Umsetzungsphase
SSNUP geht derzeit in die nächste Phase, die bis 2029 folgende Themen in den Mittelpunkt stellen wird:
- Förderung nachhaltiger Landwirtschaft durch agrarökologische Praktiken wie die Diversifizierung von Kulturen und den Einsatz von lokalem Saatgut.Verbesserung der Ernährung und der allgemeinen Ernährungssicherheit von Kleinbauern
- Beseitigung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten
- Entwicklung fairer Agrar und Ernährungssysteme.
„Durch die Konzentration auf diese Kernthemen hoffen wir, den Übergang zu agrarökologischen Produktionssystemen in grösserem Maßstab zu fördern, der vom Privatsektor mit entsprechenden Investitionen vorangetrieben und unterstützt wird. Dieser Fokus wird die grösstmögliche Wirkung in Bezug auf Ernährungssicherheit und Ernährung sicherstellen und dazu beitragen, das Ziel der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, den Hunger bis 2030 zu beenden, zu erreichen.“ ist Andreas Sicks, LED-Geschäftsführer überzeugt.
