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07. Juni 2022

Interview mit Peter Vogt

Peter Vogts Kunden spenden auf freiwilliger Basis einen Prozentsatz vom Honorar an eines von drei LED-Projekten. Der Landschaftsarchitekt verdoppelt anschliessend den Betrag. Peter Vogt will damit weniger privilegierten Menschen in ärmeren Ländern etwas weitergeben.

 

Ihre soziale Idee sieht eine Umsatzbeteiligung für die liechtensteinische Entwicklungszusammenarbeit vor. Wieviele Ihrer Kunden machen mit?

Auf die globale Firmenstrategie bin ich besonders stolz. Etwa die Hälfte macht gerne mit und es werden stetig mehr. Anfangs musste ich etwas Überzeugungsarbeit leisten. Inzwischen verstehen viele den wertvollen Gedanken dahinter und schätzen das Engagement.

 

Wie kam die Zusammenarbeit mit dem LED zustande?

Ich bin Liechtensteiner. Der LED und das Land gehen für mich sozusagen Hand in Hand. Durch meine Familie bestand bereits eine Verbindung zur Organisation, und ich hatte Vertrauen in die Qualität der geleisteten Arbeit und die gewählten Projekte. Die Kooperation ergab sich somit aus den bestehenden Beziehungen. Ich kann jedem und jeder Unternehmerin diese soziale Idee zur Nachahmung empfehlen. Bitte die Idee gerne kopieren. Ich freue mich darüber.

 

Wie wählen Sie das Projekt mit dem Kunden aus?

Es gibt die einfache Regel. Das unterstützte EZA-Projekt soll inhaltlich etwas mit dem Kundenprojekt zu tun haben. Auf dieser Grundlage unterbreite ich dem Kunden einen passenden Projektvorschlag.

 

Was geht das in der Praxis vor sich? Ein Beispiel?

Wenn bei einer von uns konzipierten und gestalteten Parkanlage Wasser im Zentrum steht, fliessen letztlich 5% des Honorar-Umsatzes an das Gravity Irrigation-Projekt in Simbabwe. Mithilfe von Schwerkraft bewässerte Felder verbessern die Ernteerträge in trockenen Gebieten in diesem Land. Während der sehr kurzen Regenzeit wird dort Wasser in einem Becken oberhalb der Felder gesammelt, welches praktisch während des ganzen Jahres genutzt wird. Dank dieses Systems können sich aufgrund unseres Beitrags zwischenzeitlich über 40 Bauernfamilien in der Region selbst versorgen. Derart sinnvolle Hilfe zur Selbsthilfe unterstütze ich von ganzem Herzen.

 

Worum geht es bei den anderen laufenden Projekten?

Das zweite Projekt der globalen Strategie fokussiert auf biologische Landwirtschaft mit der Organisation Sustainable Agriculture Tanzania (SAT). Das Dritte im Bunde ist ein Projekt zur Ernährungssicherheit in Colquechaca, Bolivien, wo die Ernte den Bäuerinnen knapp für den Eigenbedarf reicht und Trockenheit und Wassermangel eine Ertragssteigerung kaum zulassen. Ernährungssicherheit und -souveränität werden gestärkt sowie Anbaumethoden und Infrastruktur weiterentwickelt. Gendergleichheit und ökologischer Nachhaltigkeit sind zentrale Themen.

(Interview: Alexandra Ospelt)

 

Bildlegende: Unternehmer und Landschaftsarchitekt Peter Vogt arbeitet bei seiner globalen Strategie mit dem LED zusammen.

Bild von Interview mit Peter Vogt