Ein gelungener Anlass rund um das Thema "Illegale Finanzströme"
Illegale Finanzströme gehören zu den grossen, oft unterschätzten Bremsklötzen nachhaltiger Entwicklung. Sie entziehen Staaten dringend benötigte Steuereinnahmen, schwächen Institutionen und begünstigen Korruption sowie organisierte Kriminalität.
Gemeinsam mit dem Liechtensteinischen Bankenverband und dem Amt für Auswärtige Angelegenheiten durften wir als Liechtensteinischer Entwicklungsdienst am 27. November 2025 zu einem Fachanlass in die Liechtensteiner Braustube einladen.
Das grosse Interesse und die hohe Anzahl Gäste aus Politik, Diplomatie, Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaft haben gezeigt: Das Thema bewegt.
Im Co-Referat von Gilles Carbonnier und Fritz Brugger stand die internationale Dimension illegaler Finanzflüsse im Fokus. Dieser wurde am Beispiel des Goldhandels in Ghana konkretisiert. Sie zeigten auf, wie Handelsmanipulationen und die systematische Unterbewertung von Goldexporten zu erheblichen Steuerausfällen führen.
Ein weiterer inhaltlicher Höhepunkt war der Beitrag von Juhani Grossmann vom Basel Institute on Governance. Unter dem Titel «Den inneren Feind bekämpfen» sprach er über Korruptionsbekämpfung in der Ukraine im Kontext des Krieges. Sein zentrales Statement: Die Ukraine ist kein korruptes Land, sondern ein Land, das aktiv und unter extremen Bedingungen gegen Korruption kämpft.
Eines ist klar: Entwicklungszusammenarbeit darf sich nicht nur auf Symptome konzentrieren. Wer globale Ungleichheiten ernsthaft angehen will, muss illegale Finanzströme systematisch bekämpfen.