Bewusstseinsbildung in Liechtenstein: Der LED im Austausch mit jungen Menschen
Der Liechtensteinische Entwicklungsdienst (LED) engagiert sich nicht nur in seinen Partnerländern, sondern auch in Liechtenstein aktiv für die Bewusstseinsbildung im Bereich Entwicklungszusammenarbeit.
Ein zentrales Anliegen ist es, jungen Menschen globale Zusammenhänge, die Bedeutung von Partnerschaft und die Komplexität nachhaltiger Entwicklung näherzubringen.
Ein gelungenes Beispiel dafür war der kürzliche Besuch des LED bei einer dritten Klasse des Liechtensteinischen Gymnasiums im Rahmen des Geografieunterrichts von Lehrerin Rahel Schönenberger. Die Schülerinnen und Schüler waren im Vorfeld umfassend auf den Besuch vorbereitet: Sie hatten sich mit zentralen Begriffen wie dem Human Development Index (HDI), sowie den Differenzierungen zwischen Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern beschäftigt. Auch die Rolle und Stärkung von Mädchen und Frauen im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit sowie der Unterschied zwischen Soforthilfe und langfristiger Entwicklungszusammenarbeit wurden thematisiert.
Auf dieser inhaltlichen Grundlage stellte der LED in zwei Präsentationen die Arbeit in Burkina Faso vor und vermittelte ein für die Sahelregion typisches Ernährungssystem – mit seinen vielfältigen Herausforderungen, Wechselwirkungen und Einflussfaktoren. Zudem wurde die Rolle der staatlichen, bilateralen Entwicklungszusammenarbeit und die spezifische Arbeitsweise des LED anschaulich erklärt.
In einer anschliessenden Gruppenarbeit schlüpften die Schüler:innen in die Rolle von LED-Mitarbeitenden: Sie erhielten die Aufgabe, fiktive Projektanträge anhand gemeinsam erarbeiteter Qualitätskriterien zu bewerten und ihre Einschätzungen in einer späteren Doppellektion der Klasse zu präsentieren. Diese Methode ermöglichte einen praxisnahen Zugang und regte zur kritischen Auseinandersetzung mit entwicklungspolitischen Fragestellungen an.
Für den LED war die Zusammenarbeit mit der Lehrperson und den Schüler:innen eine bereichernde Erfahrung. Die Jugendlichen zeigten grosses Interesse und ein hohes Engagement – ein Zeichen dafür, wie wirksam persönliche Begegnungen und konkrete Fallbeispiele zur Stärkung des globalen Verständnisses beitragen können.
Solche direkten Austausche sind für den LED besonders wertvoll: Sie schaffen Transparenz über die eigene Arbeit, fördern das Verständnis für die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit und helfen dabei, ihre Vielschichtigkeit und Relevanz auch in der liechtensteinischen Gesellschaft stärker zu verankern.
